Wir & die Anderen – ein Workshop der Begegnung

Am vergangen Samstag fand der Workshop „Theater zum Leben – Wir und die Anderen“ in der Mittelschule in Rankweil statt. Dabei stand die Begegnung mit dem Anderen, dem Neuen im Mittelpunkt.

Rund zwölf Teilnehmer*Innen hatten den Mut und die Freude einen Nachmittag lang sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Zu Beginn wurde eine etwas andere Vorstellungsrunde – bei welcher sich die Teilnehmer*Innen gegenseitig vorstellen ohne sich vorher zu kennen – durchgeführt. Anschließend wurde der Ablauf erläutert und nochmals das Prinzip der freiwilligen Teilnahme erläutert.

Dann wurden verschiedenste Spiele gespielt, bei welchen man sich z. B. mit den eigenen Schubladisierungen, Vorurteilen oder Wertebildern auseinander setzen musste. Ebenso musste man sich teils blind vertrauen wie beim „Busfahrer“ Spiel. Dabei wurde die Gruppe in drei kleine Untergruppe zu jeweils vier Personen zusammengewürfelt. Die Gruppe stellte sich in einer Reihe hintereinander auf und die letzte Person in der Reihe übernahm die Rolle des Fahrers mittels Klopfzeichen wurde der Bus durch den Raum manövriert. Dabei musste man sich auf die Anderen, einem selbst kaum bekannte Personen, einlassen und vertrauen. So kamen sich die Teilnehmer*Innen recht schnell nahe bzw. in Berührung.

Zum Abschluss wurde von allen eine gemeinsame Vision entwickelt. Diese Vision haben die Teilnehmer*Innen mit ihren sich selbst und den Anderen bildhaft dargestellt. Spannend dabei war, dass bei der Vision alle sehr nahe zusammengerückt sind und es wieder einmal deutlich wurde, dass Veränderung nur gemeinsam gelingen kann.

Alles in allen ein sehr aufschlussreicher und interessanter Nachmittag, bei welchem jeder etwas für sich mitnehmen konnte. Der Workshop ist absolut empfehlenswert, für alle die an Begegnung interessiert sind.

„Ganz faszinierend für mich war, dass am Ende des Workshops solch eine Vertrautheit unter den Teilnehmer*Innen entstanden ist. Es ist immer wieder unglaublich wie schnell sich Ängste und Vorurteile durch Begegnung abbauen lassen. Hammer!“ (Claudio Herburger, OJA Rankweil)

„Es ist mir heute wieder einmal bewusst geworden wie wichtig es ist, mit sich selbst Achtsam zu sein, um jedem Menschen mit Respekt und Akzeptanz im im Alltag begegnen zu können.“ (Nadine Gadient, Stelle für Gemeinwesenarbeit „Mitanand“ Rankweil)

„Erstaunlich war für mich zu sehen, gibt man Menschen die Aufgabe: „Stell Dich hin und stelle mit Deinem Körper das Wort Visionen dar", wie schnell jeder Einzelne und freudig das Bild mit seiner persönlichen Ausdrucksform ergänzte. Aber vor allem, wie alle Beteiligten plötzlich, obwohl sie sich nicht kannten, nah an den anderen gerückt und somit auch körperlich in Kontakt getreten sind. Die Angst, das Fremde und die Vorurteile fanden plötzlich keinen Platz mehr. Ihren Platz hat Freude, Leichtigkeit und Lachen eingenommen. Die Aussage, „Wer Visionen hat muss zum Arzt“ ist somit widerlegt. Nein, derjenige, dem sein Denken keine mehr erlaubt, wird früher oder später zum Arzt müssen. Diese wortlose, dafür spürbare Form der Selbsterkenntnis und Angstbewältigung - "Theater zum Leben“ - ist eine wunderbare Lehre und Weiterbildung für ein zukunftsorientiertes Miteinander in sämtlichen Lebensbereichen." (Gabriele Ammann, WS Teilnehmerin)

„Dieser Workshop "Theater zum Leben" hat über verschiedene Körper- und Gruppenübungen, sehr gut angeleitet von Julia Felder, zu einem gemeinsamen "Schlussbild" geführt, das die gemeinsame Vision körperlich darstellte. Dieses Bild und der Beitrag der einzelnen Mitspieler waren sehr überraschend und beeindruckend. Die Methode erarbeitet eine gemeinsame Basis aller Teilnehmenden und ermöglicht damit einen tiefer gehenden Austausch untereinander, was am Ende des Nachmittags deutlich spürbar war: es fanden Begegnung und gegenseitiges Verständnis statt. Ich würde jederzeit wieder an einem solchen Workshop teilnehmen, denn die Methode hat mich sehr angesprochen.“ (Daniela Burgstaller, WS Teilnehmerin)