Shalom Adventbesinnung

Heruntergekommen in eine heruntergekommene Welt?

Shalom thematisiert das „Herunterkommen“ mit großem Erfolg

Die traditionelle Adventbesinnung des Chor Shalom fand heuer in Schlins und traditionell in der Basilika Rankweil statt. Als Leitfaden dienten dem Chor die „Hirten“ und das „Herunterkommen Gottes in die Welt“. Mit stimmigen Texten, besinnlichen Instrumentalstücken und variantenreichen Chorstücken bescherten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Alwin Hagen ihren Zuhörerinnen und Zuhörern eine kurzweilige, aber besinnliche und zum Nachdenken anregende Stunde.

Gleich zu Beginn zog der Chor zum Introitus „Ad te levavi animam meam“ (Zu dir erhebe ich meine Seele) der abwechselnd von den Männerstimmen und dem Gesamtchor gesungen wurde in die dunkle Kirche, die nur von den Laternen der Sängerinnen und Sänger erhellt wurde, ein. Nach der Begrüßung ging es schwungvoll weiter, wobei der Chor am Ende des ersten Viertels mit „I can tell the world“ seine Klasse im A-capella-Gesang unter Beweis stellte. Dass der Chor auf nur zwei Tenöre zurückgreifen kann, fällt im ausgewogenen Klangbild des Chores kaum auf, was nicht nur Alwin Hagen, sondern auch der Souveränität und dem Fleiß unserer Tenöre geschuldet ist. Eine Klasse für sich waren wieder einmal die Instrumentalisten, denen es erneut gelungen ist, mit ungewohnten Klängen zu überraschen. Vor allem „Wacambo Seri“, komponiert von Alwin Hagen, berührte mit ungewohnten und ans Herz gehenden Klängen. Neben der schon fast obligatorischen Instrumentalbesetzung mit Stephan Ender und Norbert Scherrer an den Gitarren, Tobias Ender an der Cajon, Gregor Fritz und Petra Summer und Stefan Abbrederis an den Querflöten, überraschte letzterer mit einer Tin Whistle, deren Klänge alle an die irische Küste versetzte. Es zeigt sich, welche tolle Bereicherung die „Band“ für den Chor ist.

Seine Bandbreite zeigte der Chor auch in diesem Jahr mit einem Sprechgesang. Das Gedicht von Philipp Jörn „Gott macht sich aus Liebe klein“ wurde von dem „shalomschen Haus- und Hofkomponisten“ Alwin Hagen in ein mitreißendes Sing-Sprechstück verwandelt.

„Das Herunterkommen“ zog sich wie ein roter Faden durch die Texte, die vorgetragen wurden und stellten allesamt die Frage, was es bedeutet, wenn Gott in einem heruntergekommenen Stall, vor heruntergekommenen Menschen (den Hirten) in eine heruntergekommene Welt kommt. Interessant waren dabei auch die Bezüge in die Gegenwart, die nicht nur das „gezählt und nummeriert werden“ der Menschen im Heute beleuchteten, sondern auch die Frage stellten, ob unsere Welt heute nicht genauso bewegt und heruntergekommen ist, wie die Welt zur Zeit Jesu Geburt.

Für sein Engagement wurde der Chor sowohl in Schlins als auch in Rankweil mit standing ovations bedacht und konnte mit seiner Zugabe „Mary did you know?“ schließlich die Besucherinnen und Besucher getragen von den letzten Klängen in die Nacht entlassen.

Abschließend bedankt sich der Chor bei allen Helferinnen und Helfern, die auch unter dem Jahr immer wieder zum Gelingen des Chores beitragen und diesen auf vielfältige und selbstlose Art und Weise unterstützen. Zuletzt dankt der Chor seinem musikalischen Leiter, Alwin Hagen, dem es immer wieder gelingt, das Beste aus dem Chor herauszuholen, was viel Einsatz, Kreativität und Hingabe zur Musik von ihm fordert.