Ensemble KonzArt bei den Basilikakonzerten

Atemberaubende Streichervirtuosität

Da hielt es das zahlreich erschienene Publikum in der Basilika nicht mehr in den Bänken: spontan einsetzende, stehende Ovationen und Jubelrufe für ein grandioses Streichersextett! So hatte man die berühmten Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi noch nie gehört: mit im Sinne des Barock angereicherten Improvisationen des Solisten, die Popsongs, J. S. Bach und Rock-Musik streiften. Dazu eine fabelhafte Ornamentik, eine enorme dynamische Bandbreite und Tempi, die zu schweben schienen oder geradezu fortrissen. Was der vielfache Preisträger Pawel Zalejski als Violinsolist leistet, verdient nur das Prädikat Weltklasse. Mit ihm musizierten herausragende Musikerinnen und Musiker vorwiegend aus der Region: Monika Tarcsay (Violine 2), Joachim Tschann (Violine 3), Janina Rischka (Viola), Franz Ortner (Violoncello) und Bernd Konzett (Kontrabass). Sie waren kongeniale Partner an diesem Konzertabend.

Franz Ortner beeindruckte am Anfang mit herrlichem Klang, Intensität und Ausstrahlung auf seinem kostbaren französischen Violoncello; das Kol nidrei von Max Bruch greift den Abendgesang vor dem höchsten Feiertag der Juden, dem Versöhnungstag Jom Kippur, auf. Wunderschön in jeder Hinsicht!

Der Rorschacher Komponist Jaroslaw Netter hatte von den Rankweiler Basilikakonzerten einen Kompositionsauftrag für Streichsextett erhalten. Das virtuose, zwischen Barock und Jazz changierende Divertimento machte nicht nur den Musikerinnen und Musikern große Freude. Dem Werk ist Erfolg auf den internationalen Bühnen zu wünschen.

Dieser Konzertabend wird noch lange nachhallen, da war sich das Publikum im Nachgespräch sicher.

Dr. Anselm Hartmann